Ich denke alle jungen Eltern kennen das Problem, dass das Geld leider nicht von den Bäumen fällt oder auf der Straße liegt. Mir schwirrt schon die ganze Zeit der Gedanke im Kopf herum, einmal festzuhalten wo wir einen Unterschied machen und wo wir dadurch kräftig sparen. Diese Angewohnheiten haben sich über die Zeit entwickelt und sind auch nicht als starr anzusehen. Denn das Leben ist bunt und manchmal kommen Sachen anders als man denkt. Diese Liste wird laufend aktualisiert und ist nicht als abschließend zu betrachten.
1. Ebay Kleinanzeigen, dein Freund und Helfer
Egal ob unsere Couch oder diverse Babysachen, wir haben sehr viel dort gekauft. Und auch auf anderen Gebrauchtportalen wie Mamikreisel oder Kleiderkreisel. Ich checke vor größeren und kleinen Anschaffungen erst die Lage am Gebrauchtmarkt und wiege dann ab ob es sich lohnt oder nicht.
2. Telefonkosten, ha hallo, ist da wer?
Ich war jahrelanger Kunde bei O2 und ich kann auch nichts schlechtes darüber sagen, außer dass ich zuletzt bei fast 40 Euro im Monat Fixkosten war plus die Abzahlung für mein iphone (Luxusgüter, ich weiß und es wird auch kein neues geben). Es war eine ganz schön hohe Summe, die sich durch die Jahre da zusammen getragen hat. Ich habe also meinen Verbrauch analysiert und bin zu dem Schluss gekommen, ich brauche diese ganzen Inklusivleistungen nicht mehr. Ich bin meistens im W-Lan, also brauche ich nicht soviel Inklusivdaten. Außerdem schreibe ich mehr als ich telefoniere, es reichen also auch weniger Freiminuten. Ich bin dann durch meinen Mann zu Maxxim gekommen und zahle 3,99 Euro im Monat für 50 Minuten/SMS und 1 GB. Ein Riesenunterschied, den man merkt!
3. Baby Ernährung: Brust raus, Kind ran:
Ja, ich bin eine Still-Mama und nach wie vor dabei unsere Tochter zu stillen, seit über 2 Jahren schon. Das hat uns ebenfalls eine Menge Geld gespart. Und damit meine ich, richtig richtig viel Geld wenn ich so sehe was Flaschennahrung kostet. Was um Gottes keine Wertung sein soll, was nun "besser" für die jeweilige individuelle Situation ist. Wir haben damit hunderte wenn nicht gar tausende Euros gespart und viiiiiiel gewonnen!
4. Baby Ernährung Vol 2: Erst ess ich meins, dann teilen wir uns deins ;-)
Ich war nie eine Brei-Mama und auch das hat sich so ergeben. Wir haben es probiert und teilweise hat sie auch Abends Brei bekommen, aber der Großteil hat sich aus dem ergeben, was wir gegessen haben. Ich habe keinen Brei extra kochen müssen, keine Gläschen gekauft. Das macht einen Riesenunterschied im Portmonee!
5. Du bist was Du isst!
Wir kochen selbst und das meistens aus Grundnahrungsmitteln wie Obst, viel Gemüse, ab und zu Fleisch oder Fisch, Milchprodukte, trockenen Zutaten wie Nudeln und Reis und selten Käse. Das macht einen Riesenunterschied im Gegensatz zu Fertigessen oder ständigem unterwegs essen oder in der Kantine. Dazu haben wir einen Essensplan, den ich Anfangs der Woche schreibe und der mir eine gute Orientierung gibt was ich a) einkaufe und b) was es gibt logischerweise. Das führt außerdem dazu, dass wir mehr das essen was tatsächlich im Schrank und ist. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, aber die sind was besonderes. Dadurch konnten wir unsere monatlichen Ausgaben extrem senken!
6. Stein-Strategie - "Wenn du dich bewegst, musst du wissen wohin. Wenn du dich nicht bewegst, musst du wissen warum" (Zitat aus dem gleichnamigen Buch von Holm Friede)
Das ist sehr wichtig, nicht impulsiv, aus einer Laune heraus eine Entscheidung zu treffen. Kaufe etwas auch nicht nur, weil es gerade billig ist oder weil es gerade im Angebot ist und vor Dir liegt. Das war glaube ich das schwerste für mich und für uns als Familie. Immer erst eine Bedenksekunde, einen Bedenktag, -woche usw. einzulegen um zu schauen ob man das Objekt der Begierde wirklich braucht. Manchmal bedienen Käufe auch Sehnsüchte und Träume, was auch total okay ist. In Wirklichkeit verrümpelt man mit Sachen auch seine Wohnung oder sein Leben. Und ist dann manchmal sogar noch unglücklicher.
Wo die Stein-Strategie auch gerade eine praktische Rolle spielt ist bei der Frage "umziehen oder nicht?". Fakt ist: wir haben unsere 3-Raum-Eigentumswohnug. Die wird nicht für immer reichen - OK. Aber aktuell reicht sie aus, kostet uns sehr wenig Unterhalt und bietet uns dadurch finanziellen Spielraum. Also bewegen wir uns nicht. Auch wen Träume und Wünsche da sind. Aber der Immobilienmarkt in Dresden schießt aus meiner Sicht total durch die Decke, was Preise und die Realität angeht. Man darf sich nicht verrückt machen lassen.
7. Das nutzen und wertschätzen was man hat! Augen auf!
Wir benutzen eher unbewusst manche Sachen doppelt. Z.B. haben unsere Wohnzimmerregale nach dem abbauen ein zweites Leben als Bücherregal fürs Kinderzimmer bekommen.
Manchmal bin ich auch verblendet durch die ganzen perfekt gestylten Instagram-Kinderzimmerfotos. Und dann mache ich die Augen auf und denke mir: es ist schön hier. Hell, freundlich, liebevoll, das sind wir! Wir haben alles was wir brauchen. Klingt vielleicht etwas philosophisch, aber ab und zu brauche ich solche Momente um mal wieder klarzukommen und zu SEHEN was wir haben und wie es uns geht (und auf was für einem Luxusniveau man manchmal rumjammert).
8. Used-Look für groß und klein
Wir haben viele Babysachen für unsere Maus gebraucht geholt, gleich in ganzen Paketen, die ich einer Freundin abgekauft habe und das auch regelmäßig noch mache, wenn ihre Maus wieder aus den Sachen raus ist. Perfekter geht's gar nicht. Anderes bekommen wir geschenkt zu Ostern, Geburtstag oder Weihnachten. Sehr vieles bekommt man günstig im Sale oder eben gebraucht bei Mamikreisel, Ebay oder Ebay Kleinanzeigen.
Ich selber habe Probleme damit im Laden etwas zu finden. Mein Geschmack ist irgendwie zu teuer, meine Ansprüche eventuell zu hoch. Leider habe ich viel die Erfahrung machen müssen, dass teuer nicht unbedingt gut ist. Ich kann nur von mir reden und war einigen hart ersparten Teilen und deren Qualität wirklich alles andere als "amused". Schon eine Weile suche ich gezielt, z.B. bei Kleiderkreisel nach Deerberg oder Teilen aus Italien, und gönne mir ab und an ein neues gebrauchtes Teilchen, was ich finanziell gut vertreten kann.
Eine Zeit lang habe ich auch Teile im unteren Preissegment neu im Laden gekauft, das waren die ersten Teile die wenige Monate nach dem Kauf wieder in die Spende gegangen sind. Weil sie sich weder qualitativ bewehrt haben und weil die generelle Lebensdauer wohl auch eher gering angesetzt ist... das mache ich schon eine Weile nicht mehr und fahre gut damit!
9. Tu so und dann kauf es nicht - lerne nein zu sagen!
Früher habe ich viel bestellt, aus der Laune heraus, manchmal aus Frust, manchmal auch aus Überschwänglichkeit. Heute mache ich es wie folgt, wenn es mich doch mal wieder juckt: ich tue so als würde ich shoppen, lege mir Sachen in den Warenkorb und gönne mir das "Erlebnis" des Shoppens ganz ausgiebig. Aber dann mache ich die Seite zu, weil ich gemerkt habe, dass mich das nicht glücklich macht, weil es ein äußerst gefährliches und kurzlebiges Glück ist und es mir viiiiel mehr gut tut, genau abzuwägen und dann diese rational getroffene Entscheidung zu genießen. Und dazu gehört oft, NEIN zu sagen.
Schwieriger ist es face-to-face im Geschäft bei guten Verkäufern, die einen um den Finger wickeln. Wenn man zu schwach ist, dann sollte man eine Weile da nicht rein gehen und einen großen Bogen machen. Und erst recht sollte man nichts kaufen, nur weil die Verkäuferin nett ist und man ein schlechtes Gewissen hat. Ich kenne diese Gefühle und mache mir schon oft irgendwelchen Müll aufquatschen lassen. Die Verkäufer kommen tagtäglich mit einem NEIN in Kontakt und können das ab, also sollte man absolut kein schlechtes Gewissen haben und dankend ablehnen. Man ist niemanden Rechenschaft schuldig!
10. Work Out at Home
Früher war ich in diversen Fitnesscentern angemeldet. Am Anfang war die Euphorie groß, am Ende wars nur die monatliche Rechnung. Was nicht heißen soll, dass Fitnessstudios nicht gut seien für den einzelnen, ich kann nur von mir sprechen. Ich habe mir eine Fitness-DVD bestellt und kann mir einteilen, wann ich Sport machen will und wann nicht. Joggen an der frischen Luft kostet dich nichts. Frühschwimmen im örtlichen Schwimmbad ist meist billiger. Ein paar Hanteln bekommt man für relativ wenig Einsatz und auch der örtliche Supermarkt bietet immer mal Sportsachen und -zubehör an.
Nachtrag:
11. Bücher und Co. für Lau!
Kinderbücher, Hörbucher, DVDs und sogar E-Books lassen sich auch prima und sehr, sehr kostengünstig über die lokale Bibliothek ausleihen. In Dresden kostet eine Jahresmitgliedschaft nur 12 Euro. Das hat den Vorteil, dass man seinen Bestand regelmäßig erneuern kann und Bücher, die viell. nur kurz interessant waren verschwinden gegen neuere evtl. interessantere Exemplare. Natürlich haben wir auch gekaufte Bücher, aber wir leihen auch viel aus!
Das war ein kleiner Einblick in unsere Spar-Attitüde. Das alles sind meine persönlichen Ansichten und Erfahrungen. Danke fürs Lesen.