Freitag, 2. Dezember 2016

Was ich mir aus meiner Elternzeit mitgenommen habe ... (und manchmal aber auch vermisse)

Leider komme ich weniger zum schreiben als ich gerne möchte, aber ich habe immer viele Ideen im Kopf, die ich so gerne verewigen möchte. Deswegen nutze ich jetzt einfach mal ein paar freie Minuten um niederzuschreiben, was ich mir bewahren möchte wenn ich an meine Elternzeit zurückdenke. Vielleicht auch was ich manchmal vermisse.

Es hatte sich als gut und sinnvoll erwiesen von vornherein nicht das eine hier übliche Jahr einzureichen, sondern gleich anderthalb Jahre. Trotz wackliger Finanzierung des letzten halben Jahres. Durch den Platz den unsere Maus erst mit 17 Monaten bei einer Tagesmutter antreten konnte, musste ich also auch etwas länger zu Hause bleiben. Im Nachhinein habe ich das SO genossen und vermisse die Zeit, die ich alleine mit meiner Tochter hatte.

1.) Aufstehen ohne Wecker

Seitdem wir nun jeden Tag um spätestens um 8 Uhr bei der Tagesmutti aufschlagen müssen, ist das eine der härtesten Veränderungen, die uns nach Ablauf der Elternzeit ereilt hat. Mir ist klar, dass ich hier auf hohem Niveau jammere. Ich habe es SO genossen früh einfach ausschlafen zu können gemeinsam mit meiner Tochter. In Ruhe im Bett stillen, aufstehen, ins Bad, gemeinsames Frühstück. Es war SO schön, diese Ruhe, dieser Nicht-Stress. Gerade wenn man eher zu den Eulenmenschen zählt. UHU ;o)

2.) Frisches Kochen 
Durch unser Baby kam bei mir wieder das Bewusstsein zurück WAS ich alles so zu mir nehme und was mich davon wirklich nährt. Was jetzt nicht heißt, dass ich jeden Tag Bio koche und alles selber anbaue usw. Wir haben eh keinen Garten und immer nur Bio können wir uns sowieso nicht leisten. Aber es gibt eine riesengroße Welt neben Nudeln und Pizza und die habe ich entdecken dürfen in meiner Elternzeit. Dadurch konnten wir unser Tochter auch gesunde Essensgewohnheiten beibringen von Anfang an. Außerdem haben wir ja sowieso BLW gemacht, sprich sie hat bei uns mitgegessen, Getrunken wird generel nur Wasser bei uns, selten Tee, ab und zu trinke ich früh einen Kaffee. Ich habe jeden Tag mindestens einmal frisch gekocht und dadurch viel experimentieren können. Zum Beispiel habe ich viel mit dem Slowcooker gemacht, einen Essensplan gibt es seitdem wöchentlich und auch für das Tiefkühlfach wurde viel gekocht. Manchmal mache ich auch mein "Powerfutter" selber, z.B. Stillkugeln oder Müsliriegel. Das frische Kochen habe ich mir bewahrt, auch nach der Elternzeit, allerdings ohne mir ständig Druck zu machen. Ab und zu Nudeln, Pizza oder Chinese sind vollkommen legitim.

3.) Achtsames Shoppen

Ich gebe zu es war eine massive Umstellung von Vollzeitgehalt auf Elterngeld-"Einkommen". Im Nachhinein war es aber ganz gut für mich! Denn ich habe erstmal gemerkt wieviel Geld ich vorher verschleudert habe und vorallem wie WENIG es brauch um glücklich zu sein. Flohmärkte, Mamikreisel, Ebay Kleinanzeigen und die Kleiderpartys in Dresden. All das habe ich für mich entdeckt und viele schöne Schnäppchen gemacht, sowohl für mich als auch für unsere Tochter. Aber noch viel wichtiger war die Erkenntnis, dass man den 10. Fummel überhaupt nicht braucht bzw. wie schön es ist das zu haben was man braucht und nicht was man viell. in 10 Jahren mit 5 Kilo weniger gern anzieht. Leider ist diese Haltung wieder etwas gebröckelt, nachdem die Elternzeit vorbei war. Aber ich habe mich so weit erzogen regelmäßig schonungslos auszumisten um einfach nicht im Kram zu ersticken und nur das im Schrank zu haben was ich tatsächlich auch anziehe.

4.) Mehr Ordnung und Minimalismus

Ein sehr wichtiger Punkt, weil ich mich vor dem Kind keinesfalls als ordentlich beschrieben hätte. Eine große Anzahl von Leuten würde sagen, die Mama Onion war früher liderlich und total chaotisch. Stimmte auch zu dieser Zeit! Nur die Zeiten änderten sich und die änderten mich. Dazu kommt dass ich seit Mitte 2014, also direkt am Anfang der Schwangerschaft, Eigentümer einer Wohnung wurde. Das hat meine Sichtweise auf Ordnung auch noch mal geändert. Es ist MEINS und das möchte ich schön haben und erhalten. Ich begann als unsere Tochter dann war, mich schrittweise dem Thema zu nähern und habe viele Ebooks über Minimalismus gelesen bzw. über die Systematik von Ordnung. Es gibt auch die Art von Ordnung, die von außen so aussieht. aber dann liegt der Müll IN den Schränken. Das wollte ich nicht. Deswegen habe ich Schritt für Schritt z.B. die Küchenschränke ausgemistet, dann solche Sachen wie das alte "gute" Porzellan, meinen Kleiderschrank (Säcke flogen raus!!!!) usw. um erstmal einen Grund an Ordnung reinzukriegen. Dann überlegte ich mir wo was hinkommt, was für Abläufe ich kreiere um die Ordnung zu behalten. Es hat gut getan und ich bin gerne zu Hause.

5.) Geregelter Tagesablauf und Festigung von Strukturen

Passend zur Ordung ist die Struktur, sprich ein geregelter Tagesablauf. Für mich sehr wichtig, das war er aber auch schon vor dem Kind. Auch wenn das nicht immer so war. Seit dem ich 2013 mal eine größere Sinnkrise hatte, hat mir das sehr geholfen mich durch die Krise durchzuhangeln. Ich mache Struktur viel am Essen fest. Das ist nicht allzu schwer, wenn so ein Tag drei Mahlzeiten hat und vielleicht zwischen durch noch ein kleines Vesper für den kleinen Hunger. Frühs sind wir immer schön raus gegangen spazieren oder auch mal einen Ausflug machen und nachmittags hat sie immer sehr lange geschlafen und meist sind wir danach auch nochmal raus. Unser abendliches Ritual läuft auch immer gleich ab. natürlich gab es hin und wieder mal Modifikationen, weil ich es auch nicht gut heißen kann wenn man sich zu sehr an Strukturen festhält. Vieles ergibt sich und man muss trotzdem flexibel sein. Beim Mittagsschlaf habe ich bis auf wenige Ausnahmen, wo wir mal unterwegs waren, immer drauf geachtet, dass dieser zu Hause im eigenen Bett statt findet. Mir war das wichtig, Schlaf ist so etwas intimes. Wir haben auch die ersten Monate bei der Tagesmutter so gelassen, dass meine Tochter immer im eigenen Bett zu Mittag gelandet ist.

6.) Keine tägliche (Stress!)-Logistik

Wie ich schon andeutete ist dieses zeitige Aufstehen das schwerste gewesen für mich, als es los ging mit wieder arbeiten und Tagesmutter! Von der ganzen Logistik mal abgesehen. Wir wohnen leider nicht direkt neben der Arbeit, geschweige denn haben einen KITA-Platz im Viertel bekommen. Mit der Bahn oder dem Fahrrad ist das alles nicht zu machen, also muss ich Auto fahren. Sprich: früh Kind zeitgemäß fertig machen. Wer ein Kleinkind hat, kennt den Stress. Vorallem wenn es nachts nicht durchschläft und viiiiiel Mama brauch. Ab ins Auto, gerade noch rechtzeitig bei der Tagesmutter ankommen, Kind abwerfen, danach auf Arbeit düsen über die Autobahn und ein paar Stunden arbeiten, dann wieder ins Auto, Kind vorm Mittag holen und wieder ab nach Hause, hochschleppen (Treppen, kein Aufzug, 3. OG!) und Kindchen ins Bett bringen. Am besten noch ohne selber was gegessen zu haben. Ich hatte im letzten Post schon angedeutet, dass dieses System an meine Grenzen stieß. Ich wollte nicht, dass meine Tochter so lange in Betreuung muss, aber durch das ganze Gestresstsein hat es auch wenig bis keinen positiven Effekt auf uns alle gehabt. Deswegen macht sie jetzt dort Mittagsschlaf und das ganze wurde deutlich entzerrt. Die Logistik an sich bleibt natürlich trotzdem.

7.) Geld ist nicht alles

Ich habe es schon angedeutet bei Punkt 4. Wir sind insgesamt viel achtsamer geworden was Geld angeht und ich arbeite deswegen momentan auch nur halbtags, weil mir das vom Grundgehalt vollkommen ausreicht. Viele verstehen das nicht. Weil es hier ziemlicher Usus ist, nach einem Jahr wieder voll arbeiten zu gehen. Ich habe aber vor allem meine Ansprüche und Erwartungshaltungen gesenkt! Mir sind die Zusatzausnahmen aus meinen Foto- und Shop-Projekten natürlich willkommen und wichtig, aber ich verprasse sie nicht sinnlos sondern in reinvestiere und lege es an.

8.) Spontanität und sich auch mal treiben lassen

Ein ganz wichtiger Punkt. Auch wenn er fast etwas dekadent und idealistisch klingen mag. Ein Jahr lang in finanzieller Weise halbwegs abgesichert zu sein, versetzt einen in ganz andere Welten. Nicht nur was die Kreativität angeht (siehe 9.) sondern was Freiheit und Spontanität angeht. Ein geregelter Tagesablauf ist super, muss aber auch Freiraum lassen für Entfaltung und Spontanität. Picknick? Ja, gerne. Ausflug in den Zoo, warum nicht? Heute mal nichts tun, auch gut. Und das ohne starres Korsett von Kinderabholzeiten, Arbeitsanwesenheitspflicht und finanziellen Sorgen. Natürlich war und ich bin kein Rockefeller, aber ich war viel zufriedener und weniger gestresst. Trotz dem unser Mäuschen mich vorallem nachts sehr gefordert hat.

9.) Kreativität die sich entfalten konnte...

Das hatte ich ja schon mal in einem anderen Post beschrieben. Die Elternzeit hat bei mir ungeahnte Kreativität freigesetzt. Ich konnte ausprobieren was mir Spaß machen könnte. Ich meine damit nicht nur meinen Dawandashop oder mein kleines Fotostudio sondern auch ganz zwangloses malen, Klavier spielen, nähen, filzen, ... ohne sich Druck zu machen, dass was rauskommen muss. Das hat so gut getan. Zwei Herzensprojekte konnte ich nach der Elternzeit für mich vertiefen und etablieren, was mich total freut und mir ein guter Gegenpart zum Berufsalltag mit Kind ist.  Das tolle war einfach sich mit gesicherter Bezahlung (=Elterngeld) einen oder mehreren Sachen widmen zu können ohne Angst um seine Existenz haben zu müssen. WIN WIN!


10.) Jeden Tag eine Portion Liebe und ganz viel Nähe

Bevor ich Mama wurde wusste ich nicht wie tief mich die Liebe zu einem Kind verändern kann. Schon alleine die Liebe zu meinem Mann war und ist sehr stark. Als wir Eltern wurden hat sich das alles nochmal verstärkt. Wir wurden langsam eine Familie und auch heute merke ich an manchen Stellen, dass wir wieder ein Stück mehr zusammen gewachsen sind. Das ist ein stetiger Prozess. Als unser Baby noch kleiner war habe ich sie viel getragen. Eine Woche nach der Geburt hatte ich ein elastisches Tuch ausgeliehen bekommen und trug sie damit bis sie 3 Monate war jeden Tag mehrere Stunden. Dann wechselte ich auf ein gewebtes Tuch. Mit jetzt fast 2 Jahren trage ich sie nur die Treppe hoch oder wenn sie beruhigt werden möchte, weil sie fast 12 Kilo wiegt. Aber ich denke gerne an unsere Tragezeiten zurück, an die Nähe, die Wärme und Geborgenheit. Wir kuscheln immer noch viel, auf dem Sofa, und vorallem im Bett. Ich schlafe neben ihrem Bettchen auf einer Matratze und bin nachts immer da wenn sie mich braucht. Ich brauche diese Nähe genau so, denn Nähe ist schön <3


Zusammenfassung: die Elternzeit hat mich grundlegend verändert und mich mehr zu mir selber gebracht. Wie gerne wäre ich wieder in diesem Zustand. Zwanglos und frei...

Eure...





Dienstag, 8. November 2016

Eingewöhnung heißt Loslassen.

... oder auch Realität vs. Wunschdenken.

Leider komme ich wenig zum Schreiben, was eigentlich sehr schade ist, denn Schreiben ist für mich immer wie eine Therapie. Man kann sich und seine Gedanken ordnen oder auch einfach mal alles raussprudeln lassen, was eben raus muss.

Unser Baby ist schon lange kein Baby mehr. Vorbei sind die Zeiten zu Hause, vorbei ist seit Sommer auch offiziell meine Elternzeit. Seit Anfang des Jahres, sprich direkt nach dem ersten Geburtstag, war meine Tochter zwei Tage die Woche bei einer privaten Nanny in Betreuung. Die restliche Zeit waren wir zu Hause und haben einen sehr entspannten Winter bis Frühsommer erleben dürfen.

Meine Tochter abgeben zu müssen, hat mir das Herz gebrochen. Aber erst mal von vorn:

Den Platz bei der Tagesmutti ab Juni hatten wir schon sehr lange im Vorfeld sichern müssen. Im Babyjahr habe ich wenig Gedanken daran verschwendet, was es für mich bedeuten würde, wenn sich die Situation ändert. Alles war so weit weg. Der Job, den ich vorher nicht immer gern gemacht habe und auch die Vorstellung von der Vereinbarkeit. Ab Januar lief dann mein Elterngeld wie geplant aus und mein Mann übernahm für einen Monat das Zepter zu Hause.

Schon Monate bevor dies der Fall war, plagte mich nachts die Schlaflosigkeit und ich bekam Angstzustände. Nicht zum ersten Mal in meinem Leben. Viele Jahre zurück, hatte ich mit einer Angst- und Panikstörung zu kämpfen und habe eines gelernt aus dieser Zeit: Angst ist nicht mein Feind, sie will mich zugegeben etwas theatralisch darauf hinweisen, dass es etwas nicht stimmt. Mir zeigen ein Thema genauer zu betrachten.

Also stellte ich mich der Angst und arbeitete einen Plan mit meinem Mann und meinem Chef aus um die Zeit von Elternzeitende bis Tagesmutterstart zu überbrücken. So entstand die Lösung mit der privaten Nanny, danach folgte planmäßig die "richtige" Tagesmutti.

In der Zeit nach dem ersten Geburtstag plagten uns sehr, sehr schlechte Nächte. Als mein Mann Elternzeit hatte und meine Tochter gerade ein Jahr alt war, klammerte sie sich förmlich an mich. Denn es waren nun die ersten Wochen, wo wir erstmalig regelmäßig für 3-4 Stunden voneinander getrennt waren. Gleichzeitig wurde sie an die Nanny gewöhnt... das hat gedauert, aber dadurch dass die Nanny sehr einfühlsam war und sich voll und ganz auf unsere Tochter konzentrieren konnte, klappte das bald und ich fühlte auch kein schlechtes Gewissen. Denn wir hatten ja viele freie Nachmittage und fünf von sieben Tagen pro Woche ganz für uns.

Die letzten Wochen meiner Elternzeit nutzte ich ganz intensiv und bewusst um mit meiner Tochter Unternehmungen zu machen, ganz für uns alleine als Mama und Tochter. Picknick, zum Nordsee Essen gehen, Zoo. Kleine Sachen, die ich mir gemerkt habe und die für immer in meinem Herzen bleiben werden, weil sie ganz für uns waren.

In der Zeit lernt meine Tochter auch sehr viel neue Wörter, konnte auf einmal vom Löffel alleine essen, usw. Vieles was man auch ohne Kita und Co. lernt.

Die Eingewöhnung sollte Ende Mai starten, vorgezogen, da die Tagesmutter dann erstmal drei Wochen (!) in den Urlaub fuhr. Eine Ersatzbetreuung war gewährleistet, aber es war zugegeben etwas unglücklich. Plötzlich hatte ich kein so gutes Gefühl mehr. Ich beäugte die Tagesmutter genau, wie sie mit den Kindern umging. Alles war aufeinmal so laut, so eng. Ich fühlte mich so unwohl. Nach wenigen Tagen übertrug sich das auf meine Tochter, die sich dort nicht einfügen wollte und sich an mich klammerte. Ich fühlte mich so schrecklich. Sie war so geschafft, ich war so geschafft. Nachmittags folgten unglaubliche Wutanfälle, von den schlechten Nächten ganz zu schweigen.

Es war eine schwere Zeit. Leider ging die Tagesmutter nicht wirklich auf uns ein. Oder ich habe es nicht an mich rangelassen, es war sicher beides dabei. Als dann die Ersatztagespflegerin übernahm, wurde das ganze nicht besser. Wir steckten fest und ich weiß noch wie ich nach der ersten (hart erzwungenen) Trennung im Auto saß und alles aus mir herauskam. Tränen vor Wut, Trauer, Enttäuschung, Schmerz. Ich wollte das ganze ernsthaft abbrechen.

Meine Tochter wurde dann erstmal krank, es war wirklich so als wenn sie das ganze Art auch erst verarbeiten musste.

Mein Mann übernahm die ganze Eingewöhnung dann, weil ich nicht mehr konnte. Und nach circa 3 Wochen kam es dann zu einer Wendung, denn unsere Tochter akzeptierte die Tagesmutter und die andere Umgebung langsam.

Es dauerte noch mehrere Wochen bis sie nicht mehr weinte beim abgeben. Und dann kam nach circa weiteren 2 Monaten der Punkt, dass sie sich nicht mal mehr umdrehte frühs und dann wieder später Mittags nicht mehr wegwollte. Das war mein Kompromiss: ich lasse sie bis Mittags da und sie kann zu Hause in ihrem Umfeld schlafen und ist nicht so ewig getrennt. Für den Anfang war das gut. Für mich und für sie.

Heute macht unsere Tochter sogar Mittagsschlaf bei der Tagespflege. Heute habe ich was das angeht auch ein gutes Gewissen. Aber das brauchte viel, viel Zeit. Leider kam wenig seitens der Tagesmutter. Mittlerweile haben wir aber einen besseren Draht zueinander.

Vertrauen braucht Zeit. 

Wenn ich es nochmal frei(!) entscheiden könnte. Ich würde bis 2 Jahre warten.

Sonntag, 1. Mai 2016

Wie wird das Chaos beherrschen ;-)

Man sagt Ordnung ist das halbe Leben. Ein bisschen was ist schon dran. Im Alltagstress mit einem kleinen Kind ist das nicht immer einfach. Wir haben festgestellt, dass Struktur und Ordnung zu Hause doch nicht ganz unwichtig sind.  Es sieht besser aus, wir fühlen uns wohler, ohne dass man hier vom Fußboden essen kann oder ähnliches. Hier sind unsere Tipps für ein bisschen Chaosbändigung, praxiserprobt von Familie Onion:

  • Alles hat seinen Platz: von der Schere, über offene Briefe, die zu bearbeiten sind bis hin zu den Spielsachen für unser Kleinkind. Das erleichtert einem das sortieren und aufräumen 
  • Was keinen Platz hat, muss einen Platz finden: wir hatten viel mi Zettelbergen oder den "Krempeltüten" zu kämpfen. Diese sortiere ich minutiös aus, damit sie nirgends anwachsen und alles verstopfen. Jedes Teil in der Wohnung hat einen Platz. 
Ordnung muss sein ;-)
  • Es gibt einen Platz, für alles was kein Platz hat: wir sammelten letzten Sommer alles im Wohnzimmer ein, was rumstand aber nirgends unterzubringen war wie Dekokram, Papiere, usw. Alles kam in eine Kiste und stand demonstrativ im Wohnzimmer um bearbeitet zu werden. Das hat uns zwar Wochen gekostet diese Kiste zu bearbeiten, damit alles einen Platz bekommt, aber es hat sich gelohnt.
  • Thematisches zusammenfassen an EINEM Platz: alles vorhandene Putzzeug an einem Platz, Taschentücher an einem Platz in der Wohnung, alle Gewürze an einem Platz, alles an Büromaterialien wie Umschlägen und Co. an einem Platz. 

  • Regelmäßiges Decluttering von Schränken (=Kleidung): ein ganz schwieriger Punkt. Ich hatte nach der Schwangerschaft erst mal ein paar Kilo mehr auf den Rippen, sprich ich musste mich anders kleiden als vorher. Das war mir für mein Selbstwertgefühl wichtig, hieß aber auch, dass ich viel gekauft habe. Dann nahm ich ab und hatte wieder die Sachen aus meiner Schlankzeit im Schrank, die aber nun unmodern waren... Ich könnte wahrscheinlich noch 2-3 andere Frauen mit Sachen versorgen. Trotzdem kaufte ich immer was nach, weil ich gar nicht wusste was ich überhaupt im Schrank hatte! Deswegen... 
  • Es gehört nur in den Schrank, was man auch tatsächlich anzieht: UFF, das klingt leichter als es klingt und erfordert viel loslassen können von "das könnte in XX Kilo passen oder das ziehe ich vielleicht dann und dann an". Nein, wirst Du nicht. In 99% der Fälle wirst Du gewisse nie tragen, es sind Hoffnungen und vielleicht auch Erinnerungen, die an manchen Sachen hängen und das ist erstmal okay. Aber um sich zu befreien, muss man manchmal loslassen können und richtig Ballast abwerfen. Und das tut so gut. Was haben wir gemacht? Alles was wir defintiv anziehen, blieb oben (welche Leere im Schrank...) und alles andere kam erstmal in den Keller um zu schauen ob was fehlt. Seit einem Jahr liegen die Sachen dort, bisher hat mir nicht viel gefehlt. Dazu habe ich viel gespendet, direkt entsorgt oder Freundinnen weiter gegeben. Ein gutes Gefühl. 
  • Keinen Deko Krempel kaufen oder in zu großen Maßen rumstehen lassen: Leere Flächen wirken großzügiger, vorallem bei kleinen Räumen.
  • Abends wird immer das Wohnzimmer aufgeräumt: das heißt alle Spielsachen werden verstaut und alles Geschirr wird weggeräumt plus der Boden und der Tisch wird sauber gemacht (BLW Kind... ;-) Unsere Maus und auch wir wollen frühs eine ordentliche gut strukturierte Stube vorfinden, in der wir gern essen und in der wir gern spielen, die einladend und halbwegs sauber aussieht.  
  • Spielsachen von unserem Kind regelmäßig aussortieren und beiseite tun beziehungsweise verkaufen oder weitergeben. Das Zauberwort lautet Begrenzeung und von jedem etwas. Eine Spielküche, mit einem Satz Spielgemüse, eine Rassel und nicht zehn, eine Puppe und nicht fünf, usw. 
  • Der Geschirrspüler läuft über Nacht. Er wird einmal am Tag befüllt oder die Teller werden rausgenommen und einsortiert. Das ist wichtig, dadurch dass wir eine Miniküche haben. 
  • Die Küche regelmäßig ausmisten: Lebensmittel wegtun oder verbrauchen, die bald nicht mehr gut sind. Unsinnige Küchengeräte oder Utensilien, die man länger nicht benutzt hat weitergeben oder wegtun. 
  • Man muss nicht jeden (Küchen-)Krempel aufheben, sondern man kann dies auch outsourcen gedanklich an die vielen Euro Shops, d.h. vieles ist heutzutage jederzeit kostengünstig verfügbar falls man es doch mal brauchen sollte.
  • Nur das einkaufen, was man tatsächlich verbraucht: schont den Geldbeutel und ist nachhaltig. 
  • Mealplanning und Mealprep: zu wissen was man die Woche über (ungefähr) essen will, erleichert das einkaufen, schont die Kasse dabei und entlastet außerdem das Gedächtnis, wenn man weiß was kommt ;-)  

  • Jeden Tag eine Trommel Wäsche waschen, aufhänge, abnehmen oder einsortieren, außer Sonntag ;-) 
  • Das Genie beherrscht das Chaos ^^
  • Alle zwei Wochen kommt die Putzfrau zum intensiven sauber machen: unser Luxus, der sich lohnt und dazu noch steuerlich absetzbar ist. 
  • Pappe und Gläser engmaschig rausschaffen und keine Berge wachsen lassen. Sehr schwierig manchmal. Wir nehmen die Sachen meist mit zum Kinderwagen im Hausflur, d.h. die Pappe und das Glas verschwindet beim nächsten Spaziergang direkt in der Tonne.
Kleine Helfer sind gern willkommen ;-)




Montag, 18. April 2016

Sparsam und gesund - Wochenplan für eine Familie mit Kind

Lecker :-)
... es geistert mir schon eine Weile im Kopf rum Euch an einen Post zu schreiben, der mal detailliert auflistet was wir in einer Woche zu uns nehmen und wie günstig wir dabei wegkommen.

Das Essen zu planen hat uns so viel Geld gespart seit dem ich in der Elternzeit bin. Die Anzahl der Lebensmittel, die wir sonst weggeschmissen hätten, hat sich drastig reduziert. Außerdem haben wir durch den Menüplan das leidige Problem gelöst, was koche ich denn heute - am besten wenn es schon 12:10 Uhr ist ;-)

Wir kaufen fast nur bei ALDI ein, was Grundnahrungsmittel angeht. Ergänzt wird unsere Lebensmittelpalette durch Einkäufe beim Fleischer um die Ecke und für ausgewählte Sachen beim Rewe.

Frühstück - Begrenzung der Auswahl spart viel Geld! 

Porridge mit Nüssen
Mein Mann frühstückt nicht. Mir ist es dagegen sehr wichtig und unser Kleinkind möchte früh auch gern etwas essen. Es hat sich eingebürgert, dass wir uns diverse Optionen offen halten, die fast immer auch im Haus sind und wenn eine Option mal nicht verfügbar ist, dann gibt's eine andere.

  • Frenchtoast
  • Avocado Schnitte
  • Haferflocken Müsli mit Milch / Pflanzenmilch
  • Porridge mit Früchten und Nüssen
  • Smoothie mit Bananen, TK Beeren (Himbeere, Heidelbeere, Erdbeere) sowie weiteren Früchten, die gerade da sind (Kiwi, Khaki, Weintrauben) 

Alle Frühstücksoptionen liegen bei circa 1 Euro/Person und sind sehr, sehr günstig, gesund und wohlschmeckend.

Am Sonntag gibt es Brötchen mit Aufschnitt, Honig und Co. Da wird nicht gespart!

Pro Woche: 6 Euro (1 Euro/Tag) + 4 Euro am Sonntag = 10 Euro


Mittagsgerichte - einfach und lecker! 
Wraps gehen immer.

(2 bis 3 Euro/Person)

  • Wraps mit Lachs, Salat und Humus
  • Sandwhich: Finbroed mit Avocadodip, Frischkäse, Belag nach Wahl (Wurst, Käse, Tofu) sowie Salat und Gurkenscheiben belegen
  • Pancakes mit Eis: Rezept ohne Ei oder mit Ei wählen, dazu TK-Himbeeren (ungezuckert und püriert) als Eis servieren.
  • Quesadillas: Zwischen zwei Wraps Käse und weiches Gemüse wie Zucchini oder Aubergine legen, bei Bedarf auch Fleisch. Nach erhitzen ergibt dies eine Käsebombe. 
  • Couscous Pfanne mit Gemüse
  • Polenta Sticks mit Dipp und Salat
  • Griesbrei mit Zimt und Beeren oder Apfelmark
Pro Woche: 2 x 2,50 Euro x 7 Tage = 35 Euro 

Abendgerichte - satt, kreativ, gesund und dabei sparsam 
(um 3 Euro/Person)

Chilli sin carne
  • Spaghetti mit Tofu-Bolognese (Sauce besteht aus Tofu, Tomatenmark, Zucchini, Zwiebel)
  • Chilli Sin Carne (Besteht aus 1 Dose Kidney Bohnen, 1 Dose Mais, 1 EL Creme Fraiche und gestückelten Kartoffeln)
  • Sellerie Schnitzel mit Dipp und Süßkartoffelmuß - (mit Ei und Sesamkörnern panierte Sellerie Scheiben und ein Cashew Dipp)
  • Kartoffeln und Quark mit Leberwurst, Butter und Gurken - ein Klassiker, kann man auch mit gebackenen Kartoffelecken probieren und einem veganen Cashewdipp und Leinöl. 
  • Spinat-Cashew-Lasagne mit Käse - portionierbarer TK-Spinat mit Cashewcreme und Lasagneplatten geschichtet und wer mag bestreut das ganze mit Käse!
  • Selbst gemachte Pizza - selbst gebackener Boden mit passierten Tomaten bestreichen und dann nach belieben belegen und mit Käse betreuen. 
  • Asia Pfanne mit Hähnchen, die asiatische Note kommt durch die Verwendung von Nussöl, Kokosmilch, Soja Sauce und WOK-Gewürzen. Es muss nicht alles vorhanden sein. 
Pro Woche: 2 x 3 Euro x 7 Tage = 42 Euro

Einmal die Woche gönnen wir uns auswärts essen, z.B. bei Ikea oder beim Chinesen. Wir sind seit der Elternzeit nicht mehr so kopflos und "essen mal hier und mal da", sondern überlegen uns dreimal für was wir unser Geld ausgeben.

Auswärts essen: 10 - 20 Euro (nach Bedarf)
Snacks: Obst und Gemüse (10 Euro)

Gesamtausgaben für's Essen circa: 107 Euro

Mein Fazit: Etwas Weitsicht bei der Essensplanung hilft dem Geldbeutel und zwar sehr! 

Freitag, 15. April 2016

Mit 15 Monaten

... komme ich definitiv nicht mehr regelmäßig zum schreiben, was schade ist. Die Zeit rauscht dermaßen an einem vorbei. Man wünschte man könnte sie anhalten und kostbare Momente für immer festhalten und konservieren. Nur leider geht das nicht *schnüff*

Meine Elternzeit neigt sich dem baldigen Ende, womit ich schon so meine Probleme habe. Aber jedem Ende wohnt wiederrum ein Anfang inne. Darüber schreibe ich Euch nochmal ein paar Gedanken.

Erstmal möchte ich Euch berichten wie es unserem nicht mehr so kleinen Baby mit mittlerweile 15 Monaten so ergeht:
  • aktuelle Größe circa 77 cm bei 9 Kilo (Kleidergröße 74/80)
  • seit dem 3.3. kann sie frei laufen! 
  • sie brabbelt und redet schon eine ganze Menge (siehe unten) 
  • sie hat 4 Backenzähne bekommen, also insgesamt schon 12 Zähne
  • die ersten Schuhe waren von ECCO in Größe 20, sie trägt aber auch ein paar Second-Hand-Schuhchen von Pepino
  • sie "hilft" viel mit: beim Wäsche sortieren, sie bringt dem Papi die Schuhe, putzt den Fußboden mit ihrem kleinen Besen
  • sie werkelt im Sandkasten mit ihrem Spielzeug
  • sie kann bis ins 3. OG (!) hochkrabbeln ohne Hilfe! 
  • sie wird immer wählerischer beim essen, das momentane Lieblingsessen besteht aus: Butter, Leberwurst und Avocado - pur ohne Brot! 
  • ab und zu darf es ein Milchbrötchen sein (als Ritual beim Einkaufen gehen) 
  • stillt tagsüber und nachts nach Bedarf
  • die Nächte sind weiterhin mit Unterbrechungen versehenen, UFF... aber manchmal auch ganz okay!
  • lässt sich absolut nicht von fremden Leuten anfassen, vorallem nicht vom Kinderarzt
  • ist ansonsten aber sehr entspannt bei Leuten und teilweise auch neuen Umgebungen, sehr neugierig
  • kann Türme staplen, Boxen in eineinander stapeln und zum Beispiel den Verschluss vom Quetschie schrauben
  • hat ein immer mehr merkliches Temperament, vorallem wenn was nicht gelingt oder ich mal nein sagen muss.
  • Fährt im Reboard Kindersitz, Kurzstrecke ist okay, alles was über 2 h dauert geht überhaupt nicht mehr
Wortschätze meiner 15 Monate jungen Tochter:
  • MAMA und MAMI, sowie Papa und Papi
  • HUI
  • Apfel, könnte aber auch als Popel interpretiert werden :'D
  • "Goggel, goggel" - kommt meist wenn sie im Plappermodus ist
  • EI
  • MEINE (sehr deutlich)
  • Mammamm (für Essen und Stillen)
  • ATZI für Katze
  • Ba für Ball (mit Gebärde)
  • Hallo (oder so ähnlich)
  • Teddy (erkennt ihn auch auf dem Bild)
  • Alle (für leer)
  • gebärdet "runter" 





Freitag, 8. Januar 2016

Kreative Elternzeit: mein Herzensprojekt vorgestellt

Dass ich in der Babyzeit so kreativ werden würde, hätte ich mir niemals zu träumen gewagt. Ich habe im Sommer einen regelrechten Kreativitätsflash gehabt und jede freie Minute, die mein Baby schlief an meinem Imac gesessen und designt, designt, designt!



Meine Idee: niedliche und dekorative Geschenkideen für junge Eltern bzw. deren Verwandte, Freunde, die nicht den zehnten Strampler schenken wollen. Deswegen habe ich individuell anpassbare Drucke entworfen und passend dazu die beliebten Meilensteinkarten. Zusammen ergibt das ein schönes und bezahlbares Gesamtpaket, was einen Platz im Kinderzimmer oder im Erinnerungsalbum bekommen kann.






Die Vorarbeit: Nach dem ich meine Entwürfe fertig gestellt hatte, habe ich mich nach einem Dienstleister umgeschaut, der mir qualitativ hochwertige Drucke liefern kann mit einer schnellen Bearbeitungszeit. Für meine Leinwände habe ich ebenfalls auf einen Druckdienstleister zurückgegriffen, dessen Qualität mich nach mehreren Testläufen überzeugt hat.

Außerdem habe ich mich intensiv mit rechtlichen Fragen auseinander gesetzt und letztendlich bei Legalomat ein AGB-Paket geordert, was über's Jahr sogar mit Updates versorgt wird! Perfekt, denn so vergesse ich keine neuen Änderungen in meinen Shop einzuarbeiten.

Für die Shoperöffnung brauchte ich, neben der Verpackungslizenz, natürlich Fotos und Artikelbeschreibungen. Bis zum Oktober arbeitete ich intensiv daran und ich gebe ehrlich zu, dass das alles sehr viel Arbeit gemacht hat!

Als Shopname wählte ich Printeria Princessa - und warum? Printeria ist ein Kunstname und Princessa ist meiner kleinen Babymaus gewidmet. Ursprünglich sollte ein Wort hinten ran, das wäre aber markenrechtlich geschützt gewesen ;-)

Dann habe ich mich getraut und bin online gegangen. Passiert ist erstmal nichts. Und dann lief es langsam an und ich freue mich, dass ich nun ab und an Verkäufe verzeichne und ich bin mega stolz, dass ganz alleine auf die Beine gestellt zu haben und meine Elternzeit kreativ genutzt zu haben neben meinem Haupthobby, der Fotografie.